Die Zusammenführung zweier oder mehrerer Katzen solltest du sorgfältig planen. Denn wenn du zu schnell oder schlicht falsch vorgehst, kann das dauerhafte „zwischenkätzische“ Probleme verursachen. Wir zeigen dir, wie die Katzenzusammenführung sicher klappt.
Die Kennenlernphase ist extrem wichtig, hier entscheidet sich wie die Beziehung zwischen den Fellnasen sich entwickelt.
Außerdem ist es wichtig, dass Katzen einfach zueinander passen. Das hängt von mehreren Faktoren ab, die man bei der Auswahl der neuen Katze beachten sollte. Dazu aber später mehr.
Im Folgenden lernst du, wie du Schritt für Schritt deine Katzen aneinander gewöhnen kannst.
Egal, ob du dir zwei Katzen auf einen Schlag zulegst, oder ob eine Zweitkatze (oder Drittkatze, Viertkatze etc.) bei dir einzieht.
Gute Gründe um mindestens 2 Katzen zu haben
Bei der Jagd mögen Katzen Einzelgänger sein. Ansonsten sind sie aber sehr soziale Tiere, die die Nähe von Artgenossen schätzen.
Gerade für reine Wohnungskatzen ist das wichtig.
Sie brauchen einen Kameraden zum gemeinsamen Spielen und Toben, zum gegenseitigen Putzen und für Schmusestunden.
Ganz alleine unter Menschen können Katzen sehr unglücklich sein. Wobei das vom Charakter der Samtpfote abhängt.
In den allermeisten Fällen ist es aber besser, mindestens zwei Katzen zu halten.
10% Rabatt für Neukunden mit dem Gutscheincode 10katzenkram
Welche Katze passt zu deiner?
Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Katzenzusammenführung:
Die Katzen müssen zueinander passen!
Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
Geschlecht Alter Charakter / TemperamentAlter
Am leichtesten ist es zwei Kitten zusammenzuführen. Die jungen Tiere sind besonders neugierig und finden schnell über gemeinsames Spielen zueinander.
Schwer wird es, wenn ein großer Altersunterschied besteht. Eine alte, gemütliche Katze wäre durch einen jungen, sehr aktiven und temperamentvollen Artgenossen schnell überfordert.
Will man seiner älteren Katze dennoch einen jungen Spielgefährten zur Seite stellen, empfiehlt es sich, gleich zwei Jungtiere zu nehmen. So toben die beiden Jungspunde miteinander und der Senior hat seine Ruhe.
Empfehlenswert ist es, Katzen des selben Alters miteinander zu vergesellschaften.
Geschlecht
Gleichgeschlechtliche Katzenpaare verstehen sich meist besser. Das liegt vor allem an denselben Vorlieben beim Spielen: Kater raufen lieber, während weibliche Katzen sich eher der Katzenangel und anderem Spielzeug widmen.
Eine Ausnahme bilden hier unkastrierte Kater, dauerhafte Rangordnungs-Kämpfe können hier die Folge sein.
Charakter und Temperament
Wie wir Menschen auch haben Katzen verschiedenste Charaktereigenschaften.
Damit die Chancen auf eine erfolgreiche Zusammenführung gut stehen, sollten sich Katzen in Charakter und Temperament möglichst ähnlich sein. Manchmal ziehen sich zwar auch Gegensätze an – das kann man aber vorher nicht wissen. Daher lieber auf Nummer Sicher gehen.
Katzen können schüchtern oder dominant sein. Manche brauchen viel Nähe zu Artgenossen und andere wollen lieber toben. Manche Katzen sind auch richtige Einzelgänger und eignen sich gar nicht für die Sozialisierung mit anderen Katzen.
Wenn du dir also eine Zweitkatze aussuchst, solltest du weise wählen.
Geh am besten ins Tierheim und beschreibe den Pflegern den Charakter deiner Katze so genau wie möglich. Die Leute kennen ihre Katzen und werden dir anhand deiner Beschreibung gute Vorschläge machen können.
Mögliche Folgen einer falsch durchgeführten Katzen-Eingewöhnung
Im Folgenden werde ich dir erklären, wie wichtig es ist, Katzen langsam und Schritt für Schritt aneinander zu gewöhnen und welche Maßnahmen dabei helfen können.
Es ist sehr wichtig, dass du diesem Plan folgst und vor allem nichts überstürzt. Es ist genauso wichtig wie das die Katzen zueinander passen!
Wenn du nämlich zu schnell (oder falsch) vorgehst, kann das schlimme Folgen haben.
Deine Katzen werden überfordert sein und können heftig reagieren:
Mitunter blutige Kämpfe zwischen den Katzen „Mobbing“ Stressverhalten wie Unsauberkeit oder vermehrtes Kratzen Schlicht und einfach unglückliche KatzenLeider kann es selbst dann, wenn du dich strikt an alles hältst, manchmal vorkommen, das das Eingewöhnen schiefgeht – aber dazu am Ende des Artikels mehr.
Katzen zusammenführen in 5 Schritten
Eins noch vorweg: Die Katzen-Zusammenführung sollte sorgfältig vorbereitet und behutsam durchgeführt werden.
Ich kann dir schlecht Angaben machen, wie viel Zeit du für die jeweiligen folgenden Schritte einplanen solltest – schließlich bin ich nicht dabei und kenne deine Katzen nicht.
Beobachte das Verhalten deiner Stubentiger genau und lass ihnen genug Zeit.
Wenn du etwas überstürzt, kann das Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein!
Nimm dir also am besten Urlaub für die Katzenzusammenführung, oder eben ein verlängertes Wochenende.
Die folgende Anleitung ist vielseitig einsetzbar. Egal, ob du dir eine Zweitkatze zulegst und somit zwei Katzen aneinander gewöhnen willst, oder ob du bereits mehrere Katzen hast. Auch, wenn du dir gleich zwei Katzen auf einmal holst, kannst du den Plan umsetzen. Du musst ihn nur leicht anpassen.
Schritt 1: Die Vorbereitung für den Einzug der neuen Katze
Willst du zwei oder mehrere Katzen erfolgreich zusammenführen, müssen die richtigen Grundvoraussetzungen geschaffen werden.
Was du brauchst, wenn eine neue Katze einzieht:
Ein separates Zimmer Futternäpfe und Trinknäpfe Ein Katzenklo Einen Rückzugsort / Schlafplatz Kratzmöglichkeiten Etwas Katzenspielzeug, am besten eine Katzenangel Alte Handtücher oder aussortierte T-Shirts Ein Türschutzgitter (Babyzubehör)Optional, aber empfehlenswert:
Feliway KatzenpheromoneFür die Ankunft der neuen Katze richtest du also ein separates Zimmer nur für sie ein. In diesem Zimmer wird sie sich die ersten Tage aufhalten, also muss alles vorhanden sein was sie braucht: Katzenklo, Näpfe, Spielzeug, Kratzbaum.
Vor allem Rückzugsorte sind wichtig, da sie so schneller in der neuen Umgebung Fuß (oder Pfote) fassen kann.
Unsichere Katzen bevorzugen hier erhöhte Plätze, zum Beispiel einen Kratzbaum oder auf einem Regal. So können sie aus sicherer Höhe alles beobachten.
Wenn du dir gleich zwei Katzen auf einmal zulegst, brauchst du natürlich gleich zwei solcher Räume.
Wozu du die anderen Gegenstände brauchst, lernst du in den nächsten Schritten.
Tipp: Katzenpheromone als Hilfsmittel
Feliway Friends ist ein sehr wirkungsvolles Werkzeug, wenn man Katzen aneinander gewöhnen will.
Dabei handelt es sich um einen automatischen Zerstäuber für die Steckdose, der ein synthetisch nachgebildetes Pheromon in der Luft verteilt:
Das Mutterpheromon der Katze, mit dem sonst Katzenmamas ihren Kitten ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln.
Dieses Pheromon wirkt bei Katzen jeden Alters und sorgt für eine entspannte Atmosphäre und Sicherheit.
Das ist natürlich sehr praktisch um bei den ersten Aufeinandertreffen das Eskalationspotenzial zu mindern.
✔ Hier bekommst du Feliway Friends »
Schritt 2 – Die neue Katze zieht ein
Wichtig: Die neue Katze kommt sofort in ihr Zimmer, ohne dass sie ihrem Artgenossen vorgestellt wird!
Die Zimmertür wird geschlossen, die alteingesessene Katze darf nicht herein.
Alles andere wäre fatal: Die Samtpfoten wären total überfordert und der erste Eindruck voneinander wäre ein negativer – keine gute Voraussetzung um Katzen aneinander zu gewöhnen.
Zunächst kommt es darauf an, dass der Neuankömmling seine neue Umgebung kennenlernen kann und an Sicherheit gewinnt.
In dieser Zeit darfst du deine neue Katze nicht bedrängen, lass ihr die Zeit, bis sie von alleine zu dir kommt.
Bei sehr scheuen und ängstlichen Katzen habe ich noch einen Lesetipp für dich:
Auf keinen Fall darfst du deine alte Katze während der Zusammenführung vernachlässigen. Schenk ihr noch mehr Zeit als sonst, auf jeden Fall mehr als der neuen Katze.
Schritt 3 – Kennenlernen der Katzen durch Gerüche
Katzen haben etwa 3 mal mehr Geruchsrezeptoren als der Mensch, sie riechen also deutlich besser.
Daher nutzen sie ihren Geruchssinn auch ganz anders als wir, vor allem wenn es um ihr Sozialverhalten geht.
Schon durch die geschlossene Zimmertür werden die Katzen sich gegenseitig riechen – und das ist auch gut so.
Sie müssen den Geruch des jeweils anderen kennenlernen. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, wenn man zwei Katzen aneinander gewöhnen will.
Um das zu unterstützen, kann man beispielsweise kein frisches, sondern ein bereits von der alteingesessenen Katze benutztes Katzenklo in das Zimmer der neuen Katze stellen.
Oder aber man nimmt ein altes Handtuch oder T-Shirt und reibt damit die Wangen des Neuankömmlings ab. Hier befinden sich Drüsen, die den Geruch des Stubentigers auf den Stoff übertragen.
Diesen Stoff legt man nun dem Salonlöwen hin, so kann der Geruch des Neuankömmlings ausgiebig analysiert werden.
Die Futterplätze beider Katzen sollten in die Nähe der Tür verlegt werden, damit sie den Geruch des Artgenossen mit dem positiven Erlebnis des Fressens in Verbindung bringen. Gleiches gilt für Spieleinheiten.
Das soll bewirken, dass die zwei sich nicht gegenseitig als Gefahr ansehen, sondern eben die Anwesenheit des Anderen positiv erleben.
Außerdem solltest du unbedingt ein- oder zweimal die Reviere der Katzen tauschen. Lass deine neue Katze den Rest der Wohnung erkunden und die Gerüche der anderen Katze(n) erschnüffeln.
In der Zeit sollte deine alte Katze im Zimmer des Neuankömmlings sein um dort den Geruch des neuen Freundes näher kennenzulernen.
Schritt 4 – Die ersten Blickkontakte bei der Eingewöhnung einer neuen Katze
Jetzt kommt das Türschutzgitter zum Einsatz. Du hast dich sicher schon gefragt, wozu man das braucht…
Es soll ein erstes Aufeinandertreffen ermöglichen, ohne dass es dabei zu einem direkten Kontakt kommen kann.
Vielleicht kannst du dir von Bekannten ein solches Gitter ausleihen, alternativ werden diese oft im Internet bei Kleinanzeigenseiten günstig verkauft (z.B. Facebook oder Ebay Kleinanzeigen).
Befestige das Türschutzgitter und öffne dann die Tür. Jetzt solltest du genau beobachten:
Wie gehen die Katzen aufeinander zu?
Es kann jetzt zu unterschiedlichsten Reaktionen kommen. Von spontaner Sympathie bis hin zu sehr aggressivem Verhalten kann alles passieren.
Sei nicht besorgt, wenn die Zwei sich an knurren oder fauchen, das ist lediglich ein Zeichen von Unsicherheit und nicht von direkter Aggression.
Mithilfe einer Katzenangel kannst du die beiden etwas ablenken, das wirkt beschwichtigend.
Den ersten Kontakt solltest du zeitlich recht kurz halten, wenige Minuten reichen aus. Mehr würde die Tiere unter Umständen überfordern.
Verhält sich eine der Katzen sehr aggressiv, mit ernsthaften Krallenhieben, solltest du die Tür sofort schließen.
Hast du mehrere alteingesessene Katzen, sollte das Vorstellen nacheinander durchgeführt werden.
Solche Kontaktversuche kannst du nun mehrmals am Tag durchführen. Verläuft das Problemlos, kannst du damit anfangen, deine Katzen in der Nähe des Türschutzgitters zu füttern oder dort mit ihnen zu spielen.
10% Rabatt für Neukunden mit dem Gutscheincode 10katzenkram
Schritt 5 – Der erste direkte Kontakt bei der Katzen-Zusammenführung
Für diesen Schritt beim Eingewöhnen einer neuen Katze brauchst du am besten einen Partner. So kann sich jede Person um eine Katze kümmern.
Öffne das Türschutzgitter und ermögliche so deinem hiesigen Stubentiger den Zugang. Dabei sollten sich du und dein Helfer je auf eine Katze konzentrieren. Wenn die Situation zu eskalieren droht, müssen die Zwei sofort wieder getrennt werden.
Dabei sind Knurren und Fauchen aber normal, auch vorsichtige Tatzenhiebe kann man durchgehen lassen. Sie dienen nur dazu, das Gegenüber auf Distanz zu halten.
Ein Spielzeug kann beim direkten Kennenlernen der zwei Katzen wieder für Ablenkung sorgen. Optimal ist eine Katzenangel dazu geeignet.
Führe dieses Zusammentreffen mehrmals am Tag für wenige Minuten durch.
Wenn das gut verläuft und ohne Kämpfe und ohne das eine Katze die andere jagt oder mobbt verläuft, dann kannst du das Türschutzgitter abbauen und die Zimmertür offenlassen.
Selbst dann solltest du in den darauffolgenden Tagen deine Samtpfoten noch genau beobachten, vor allem ihren Umgang miteinander.
Wenn das Eingewöhnen der neuen Katze gar nicht klappt
Manchmal hilft alle Mühe und Sorgfalt nichts: Es gibt Katzen, die einfach nicht miteinander auskommen können.
Selbst wenn man auf den Charakter der Katzen geachtet und man alle Tipps zur Zusammenführung der Katzen beachtet hat.
Wenn es zum Beispiel oft zu Kämpfen kommt, oder eine der Katzen von der anderen gemobbt wird (ständiges Jagen, in Ecken drängen etc.), werden die Artgenossen nicht glücklich miteinander werden.
In solchen Fällen muss man leider den schweren Weg gehen und für eine der Katzen ein neues, gutes Zuhause finden.
Die meisten entscheiden sich da natürlich dazu, die neue Katze wieder weg zu geben, weil sie zu sehr an der alteingesessenen Mieze hängen…
Aber du solltest die Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen – Bis sich die Katzen aneinander gewöhnt haben können Wochen oder sogar Monate vergehen.
Fazit
Die Zusammenführung von Katzen ist eine heikle Angelegenheit, bei der du schrittweise und behutsam vorgehen musst.
Wenn dir meine Anleitung gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du diesen Artikel mit deinen Freunden teilen würdest!
Lesetipp: Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand
Wenn du dich noch eingehender mit dem Thema “Katzen aneinander gewöhnen” beschäftigen möchtest, kann ich dir das Buch “Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand” von Christine Hauschild wärmstens empfehlen. Das Thema wird detailliert besprochen, von der Auswahl der passenden Partnerkatze über das Kennenlernen bis hin zu Problemlösungen, wenn es nicht auf Anhieb klappen will. Das Buch bekommst du hier, entweder als Taschenbuch oder als Ebook.
Comments